Es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht schon einmal über seinen Nachbarn geärgert hat, denn Gründe gibt es viele: ob ein bellender Hund, zu laute Kinder, das Staubsaugen zur Mittagszeit oder ein falsch geparktes Auto. Oftmals sind es jedoch nicht mal einzelne Ärgernisse, die zu scheinbar unüberwindbaren Konflikten mit der Nachbarschaft führen, sondern vielmehr die Summe aus vielen Kleinigkeiten, die am Ende das Fass zum Überlaufen bringen. Doch wie schafft man es respektvoll und friedlich mit seinen Nachbarn auszukommen? Wir geben fünf einfache Tipps, wie dies gelingen kann, damit handfeste Streitigkeiten in der Nachbarschaft – im eigenen Interesse – erst gar nicht aufkommen.
Tipp 1: Nachbarn kennenlernen
Wer seine Nachbarn kennt, hat den klaren Vorteil, auch ihre Bedürfnisse und Befindlichkeiten besser einschätzen zu können. Ein persönliches Vorstellen nach dem Einzug, ein freundliches Hallo auf der Straße oder der Small Talk im Treppenhaus, all dies sind erste Schritte, um ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn aufzubauen. Und seien wir ehrlich, einem sympathischen Nachbarn, den wir persönlich kennen, verzeihen wir eher mal etwas, als dem unsympathischen Griesgram von nebenan.
Tipp 2: Konflikte freundlich ansprechen
Sollte es dennoch einmal zu Unstimmigkeiten kommen, ist ein direktes klärendes Gespräch meist der beste Weg, um Ärgernisse aus der Welt zu schaffen. Hierbei sollte jedoch keinesfalls gleich die Hausordnung zitiert werden, sondern zunächst Verständnis gezeigt werden, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Vielleicht war dem Nachbarn ja gar nicht bewusst, wie störend sein Verhalten ist. Mit Freundlichkeit und einem Lächeln im Gesicht lässt sich vieles schnell klären.
Tipp 3: Rücksicht nehmen
Lärmbelästigung ist in Deutschland der häufigste Grund für Unmut in der Nachbarschaft. Auch wenn sich ein bellender Hund oder kleine Kinder nicht so einfach abstellen lassen, so sollte man sich zumindest bemühen, die Lautstärke um die Mittagszeit zwischen 12.30 und 14.30 Uhr und in den Abendstunden ab 20 Uhr bestmöglich runterzufahren. Denken Sie zudem daran, Feierlichkeiten jeglicher Art frühzeitig anzukündigen, um in der Nachbarschaft für Verständnis zu werben. Wer seine Nachbarn zudem selbst zum Fest einlädt, trägt nicht nur zu einem guten Nachbarschaftsverhältnis bei, sondern wird garantiert auch weniger Beschwerden erhalten, wenn es am Ende doch etwas lauter als geplant wird.
Tipp 4: Gemeinschaftspflichten ernst nehmen
Auch wenn das Reinigen des Treppenhauses oder das Schneiden der Hecke nicht zu Ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört, so sollten Sie Ihre Gemeinschaftsaufgaben dennoch ernst nehmen. Schnell fühlen sich andere sonst ungerecht behandelt oder ausgenutzt und ein Streit mit der Hausgemeinschaft ist vorprogrammiert.
Tipp 5: Hilfe im Konfliktfall in Anspruch nehmen
Kommt es trotz aller Bemühungen und Freundlichkeiten dennoch einmal zu einem verhärteten Konflikt, den Sie alleine nicht lösen können, scheuen Sie sich nicht, eine neutrale dritte Partei als Vermittler einzuschalten, der beiden Seiten helfen kann, Verständnis füreinander aufzubauen. Dies kann die Hausverwaltung, ein neutraler Nachbar oder auch ein geschulter Mediator sein. Denn oftmals stoßen in einem Mehrparteienhaus einfach nur sehr verschiedene Lebenskonzepte aufeinander. Während ein junges Paar regelmäßig Freunde einlädt und in den Abendstunden gerne gesellig auf dem Balkon sitzt, versucht eine Familie vielleicht parallel die Kinder ins Bett zu bringen. Unterschiedliche Bedürfnisse lassen sich sicherlich nicht vermeiden, vielleicht können jedoch Kompromisse gefunden werden, mit denen beide Seiten besser umgehen können.